Donnerstag, 11. Februar 2016

Rezension zu ¤╬ Die Alchimistin I ╬¤ von Kai Meyer


Name: Die Alchimistin
Autor: Kai Meyer

Verlag: Heyne

Seiten: 510
ISBN:  978-3-453-41904-9
Ausgabe: Taschenbuch
Preis: 9,99€


Inhalt:

Director's Cut - vom Autor vollständig überarbeitete Neuausgabe

Im düsteren Schloss ihrer Ahnen wächst Aura Institoris inmitten eines Labyrinths endloser Gänge und Säle heran. Als ihr verhasster Vater, ein Alchimist, getötet wird, verliebt sie sich ausgerechnet in seinen Mörder – den mysteriösen Gillian. Sein Auftrag ist es, auch Aura zu ermorden. Doch Gillian stellt sich für sie gegen seinen Meister. Gemeinsam geraten die beiden zwischen die Fronten eines Krieges zwischen Unsterblichen, deren Hass die Jahrhunderte überdauert hat.

Meinung:

Das Cover zeigt die Burginsel der Institoris-Familie im Hintergrund. An den äußeren Rändern ist ein Torbogen zu sehen.

Die Schriftart ist einfach als gedacht. Da ich ja mit Kai Meyers "Seiten der Welt" Probleme hatte und es erst einmal zu Seite gelegt habe, war ich überrascht, wie flüssig sich doch dieses Buch liest. Natürlich ist die Schrift etwas "veraltet", aber gerade das gefällt mir doch sehr als Ausgleich zu den neumodischen Büchern.

Der Charakter Christopher ist mir eigentlich sehr sympatisch, doch leider wird er im Laufe des ersten Buches (das Buch besteht aus zwei einzelnen Büchern) immer brutaler und unsympathischer.
Die Hauptakteurin Aura ist dazu genau das Gegenteil. Erst kam sie mir unsympatisch, frech und unhöflich vor. Das ändert sich allerdings im Laufe der Geschichte, jedenfalls die Sympathie. Das Höfliche lassen wir mal außenvor.

Der Inhalt klingt vielversprechend. Allerdings sollte man nicht verwechseln, dass zwar auf der Rückseite von Aura Institoris gesprochen wird, das Buch aber mit Christopher beginnt. Das war etwas holprig, total verwirrt war ich schon genervt von den ersten Seiten, bis ich merkte, dass es anscheinend Grund und Sinn hat. Das störte mich allgemein etwas bei dem Buch, denn es wurde von A nach B zu C und D gesprungen. Nie ging eine Geschichte richtig zuende, sondern wurde durch eine Andere ersetzt. Und da man ja aber gerne wissen will, wie die Situation A weitergeht, musste man sich etwas durch teils auch beiläufige, für mich langweilige Geschichten, lesen. Allerdings ging mir das mit dem Langweiligen nur am Anfang so, denn umso weiter man liest, umso spannender wurde auch die Nebengeschichte.
Für mich begann der spannende Teil der Geschichte ab dem Zeitpunkt, wo Christopher zu Nestor Institoris´ Dachgarten empor steigt. Es passiert mehr, es wechselt zwischen spannenden Situationen hin und her und ich wollte gar nicht aufhören zu lesen. Das durchzog sich das komplette erste Buch durch.
Während Gillian hinzukommt, durch Morde glänzt und letztendlich doch durch Liebe, bekommt das Ganze einen Schwung Dramatik. Gefühlswelten werden erweitert und kriegen einen neuen Touch.

Seinen Höhepunkt bekommt Buch 1 zu dem Zeitpunkt, an dem Sylvette, Auras kleine Halbschwester, entführt wird. Schade, dass es manchmal ein Privatleben und Arbeit gibt, sonst hätte man mich nach Tagen aus der Leseecke kratzen müssen. Aktion um Aktion und Tatendrang und Taten erweitern die Geschichte um einige spannende, mitfiebernde Momente.

Buch 2 übertrifft Buch 1 um einiges!
Was mir sehr gefällt, ist die Steigung des Buches. Es ist kein Berg auf und Berg ab. sondern eine konstante Steigung in der Spannung. Ich habe wirklich selten ein Buch gelesen, dass so an Spannung aufbaut und dann auch noch beibehält.
Was soll ich zu Buch 2 sagen, ohne zu spoilern. Es passiert soooooo viel. 7 Jahre sind vergangen. Aura hat ein "Geschenk" bekommen und die Alchemie ihres Vaters übernommen. Nach einem Entschluss fährt sie zu Christopher. Und dann kommt der Rubel ins rollen. Es kommen immer neue Infos, an denen man Staunen kann, sich freut, aber auch genauso traurig wird. Und das war ich wirklich einige Male in diesem Buch. Die Anzahl der Personen, die "wichtig" sind und desöfteren auftreten minimiert sich um so circa 80%. Ziemlich viel, und deswegen bin ich doch seeeeeehr gespannt, wie die Fortsetzung "Die Unsterbliche" weitergeht. 
Ich kann und möchte gar nicht viel vorweg nehmen, denn jeder, der Teil 1 gelesen hat, wird Teil 2 lieben. So viele Geheimnisse werden gelüftet, einzelne Situationen finden ihren Zusammenhang.
Was ich etwas öde fand, war die Geschichte Nestors und Lysanders, denn diese waren wirklich sehr groß und ausgeweitet, etwas zu viel für meinen Geschmack.

Wirklich sehr positiv überrascht bin ich von diesem Buch, denn Kai Meyers "Seiten der Welt" habe ich vor längerem zur Seite gelegt, da mir sein Schriftstil nicht so zusagte. Ganz im Gegenteil zu diesem Buch, denn auch wenn es die eine oder andere holprige Stelle gab war es einfach und verständlich.

Empfehlung für alle Alchimisten, Fantasy-Liebhaber und die, die den Glauben an die Unsterblichkeit nie aufgegeben haben (aber bitte nicht nachmachen!!! ;) )

Note: 2++